domingo, 30 de março de 2014

Drohnen stets zu Diensten

 

 

26.03.2014 – Ulrich Pontes

Drohnen stets zu Diensten

Unbemannte Fluggeräte gelten bei vielen immer noch als Hype. Dabei können sie weitaus mehr, als günstige Luftbilder zu schießen, und werden den Luftraum verändern.

Sehen so die Kellner der Zukunft aus? Eine kreuzförmige Konstruktion, getragen von rotierenden Flügeln mit einer kleinen, runden Plattform in der Mitte, auf die gerade mal ein Sektglas passt? Raffaelo D’Andrea, Professor für Dynamische Systeme und Kontrolle an der ETH Zürich, konnte das Publikum der TEDGlobal-Konferenz 2013 in Edinburgh jedenfalls davon überzeugen, dass seine Drohnen in Sachen Geschicklichkeit und Schnelligkeit menschliches Service-Personal locker an die Wand spielen. Mit einem futuristisch anmutenden Zeigegerät – eine Art Pfeil mit silbrigen, tischtennisballgroßen Kugeln an den Enden und an der Spitze – dirigierte D’Andrea einen Quadrokopter durch den Raum, ließ ihn hin und her flitzen, hoch und runter, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Das Publikum gab Szenenapplaus.

Dabei ist die Nummer mit dem Sektglas noch eine vergleichsweise einfache Übung, wie D’Andrea erklärt: Schwerkraft und Trägheit wirken auf den Kopter, das Glas und den Inhalt in gleicher Weise, und beidem entgegen wirken die Propeller. Um etwa aus schnellem Flug abzubremsen, muss sich das Fluggerät entgegen der Bewegungsrichtung schräg stellen – und verhindert genau dadurch, dass der Inhalt aus dem Glas schwappt. Alle seine Drohnen sind mit silbrigen Kugeln ausgerüstet. Spezialkameras erfassen deren Bewegung im Raum blitzschnell und zentimetergenau – „ein Innenraum-GPS“ nennt es Raffaello D’Andrea. Seine Flugroboter balancieren lange, dünne Stangen, spielen Badminton miteinander, fliegen im Verbund zum Takt von Musik (siehe TR 8/2012, S. 26) und vollführen blitzschnelle Dreifachsaltos auf der Stelle.

Doch wie ein gnadenloser Zirkusdirektor treibt D’Andrea seine Maschinen immer wieder an die Grenze der Leistungsfähigkeit. Um etwa einen Dreifachsalto mit identischem Ausgangs- und Endpunkt zu schaffen, ist auch das Positionserfassungssystem zu langsam. Also lässt der eloquente Professor seine Maschinen trainieren: Verfehlen sie die Endposition, vollführen sie den Salto so lange, bis es klappt. Sein Ziel: „Maschinen zu bauen, die aus Erfahrung lernen, sich anpassen und ihr Wissen an andere Maschinen weitergeben können.“ Ob eines Tages tatsächlich Drohnen zu Hilfskellnern werden, spielt für ihn als Grundlagenforscher aber erst mal keine Rolle.

Ganz anders bei Chris Anderson. Der ehemalige Chefredakteur des US-Technologiemagazins „Wired“ ist überzeugt: „Das Zeitalter der Drohnen hat begonnen.“ Amazon-Chef Jeff Bezos hatten Beobachter für seine Ankündigung der Paketauslieferung per Drohnen mit einigem Recht der Schaumschlägerei bezichtigt – schließlich bleiben die kleinen Kopter aufgrund ihrer geringen Batteriekapazität bislang kaum mehr als 20 Minuten in der Luft. Anderson jedoch kann man zwar ebenfalls Werbung in eigener Sache unterstellen – aber kaum leere Worte. Der Tech-Journalist gründete 2012 das Drohnen-Start-up 3D Robotics und die Bastler-Community DIY Drones. Sie hat mittlerweile 50000 Mitglieder.

Anderson vergleicht diese Szene der Drohnen-Enthusiasten mit den frühen PC-Freaks: „Noch geht es vor allem ums Ausprobieren, einfach weil’s Spaß macht“, sagt er. Mit Betonung auf „noch“. Wenn die These stimmt, wird Drohnen also eine ähnliche Entwicklung wie Computern beschieden sein, vom Nischenprodukt zum alltäglichen und allgegenwärtigen Gebrauchsgegenstand. Tatsächlich dringen kleine unbemannte Fluggeräte in immer mehr Bereiche des Lebens vor. Noch sind Foto- und Videokameras zwar die häufigsten Nutzlasten, die Drohnen in aller Welt durch die Lüfte tragen. Denn sie lassen sich vielfältig einsetzen – von der Fernsehaufnahme über die technische Inspektion bis zur Kartografie. Doch das ändert sich zusehends. Weil sie so vergleichsweise einfach zu fliegen sind, wecken sie eine ungeahnte Kreativität.

 

MIT

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